Wer wirkt an der Produktion von Wissen mit und wer wird übergangen? Wer profitiert vom generierten Wissen? Und welches Wissen zeigt ein Museum? Viele (Museums-)Objekte, auf denen unser heutiges natur- und gesellschafts-wissenschaftliches Wissen beruht, wurden im Kontext kolonialer Expansion und Welt‘erkundung‘ auch in Göttingen gesammelt, kategorisiert und ausgestellt. So etwa die Objekte der Ausstellung „Tiny unpredictable material objects“. Die Vorstellung von der ‚neutralen‘ und ‚objektiven‘ Wissenschaft ist in unseren Augen überholt. Wir schauen stattdessen auf die Positionierung von Forschenden damals und heute, die Umstände der Forschungsreisen und hinterfragen die damit verbundenen Machtgefälle – immer im Versuch, den Blick auch für die eigene begrenzte Perspektive und unsere eigene Positionierung nicht zu verlieren. Wir, das sind eine Gruppe von Studierenden und Menschen mit akademischem Hintergrund, die sich im Rahmen einer interdisziplinären Arbeitsgruppe aus den Bereichen Kulturwissenschaften, Biodiversität, Agrarwissenschaften, Waldökologie, Geschichtswissenschaften und Museums Studies zusammensetzt. Uns verbindet ein ehrenamtliches Engagement in den Initiativen Göttingen postkolonial und Witzenhausen postkolonial, mit dem Ziel, koloniale Kontinuitäten sichtbar zu machen. Wir wollen den mehrheitlich weiß dominierten Wissenschafts- und Kulturbetrieb um diverse Perspektiven von Wissenschaftler_innen, Aktivist_innen und Menschen aus dem Globalen Süden erweitern.