Te Moana / Der Ozean

Kauri-Baum ist der Māori-Name für Agathis australis. Er hat eine Krankheit, die mit Walknochen geheilt werden kann, sagt die Erzählerin Kay Robin im Film. Der Film verbindet die Geschichte über einen Wal mit der Rückkehr von kulturellem Erbe, die für die Rangiwaho Marae, eine Māori-Gemeinschaft in der Tūranganui-a-Kiwa („Poverty Bay“) in Aotearoa Neuseeland, die Geschichte ihrer Kolonisierung aufruft. Bei der Repatriierung von materiellem Erbe, das ihnen 250 Jahre zuvor geraubt wurde, kommt es am Jahrestag von J.C.s erster Reise in den Pazifik zu Protesten, aber auch zur Heilung. Seefahrer:innen nutzen die Sterne, um von Tahiti nach Aotearoa
zu segeln, und mit ihnen wird die Geschichte von Tupaia, dem Tahitianer, der mit Cook an Bord der
Endeavour ging, lebendig.

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Kauri tree is the Māori name for Agathis australis. It has a disease that can be cured with whale bones, the narrator, Kay Robin says in the film. The film relates a story about cultural return that circles around a whale, that redresses a history of colonisation for the Rangiwaho Marae, a Maori tribe in Poverty Bay, Aotearoa New Zealand. Following the journey of a repatriation of material heritage taken 250 years ago, on the anniversary of James Cook’s first voyage to the Pacific, there is protest and healing. Navigators use the stars to sail from Tahiti to Aotearoa, and with them the history of Tupaia, the Tahitian, who boarded the Endeavour with Cook, comes to life.

Te Moana / Der Ozean
2019, 30:36 min
Video: Khadija von Zinnenburg Carroll
Erzähler:innen: Kay Robin, Jody Toroa, Hinano Tewai-Murphy, Emalani Case, Tina Ngata, et al.

Im Georg Forster Herbarium der Universität Göttingen lagern südpazifische Pflanzen, die bisher nur in der Botanik bekannt sind. Sie stammen aus James Cooks zweiter Weltumsegelung (1772—1775), an der Georg Forster (1754—1794) 17jährig als Zeichner teilnahm. Forster war nicht nur Reiseautor und Kulturanthropologe, sondern auch Naturforscher und Revolutionär. Seine botanischen Präparate, Zeichnungen und Publikationen folgen den Standards der Botanik, die im 18. Jahrhundert zur Wissenschaft wurde. Und sie verweisen auf das ‘indigene’ Wissen der polynesischen Gesellschaften, das dabei überschrieben wurde. 250 Jahre nach dem Aufbruch reflektiert die Ausstellung die Weltreisen im Kontext von europäischer Expansion, kolonialer Ausbeutung und hegemonialer Wissensproduktion. Und sie schlägt den Bogen zu den aktivistischen Protesten gegen die Expeditionsjubiläen 2019. 

Eine Ausstellung der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin FB 5 Kultur und Gestaltung Museumswissenschaften/Prof. Dr. Susan Kamel, kuratiert von Susanne Wernsing. Die Ausstellung ist das Ergebnis des Forschungsprojekts Sammeln erforschen an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin in Kooperation mit der Zentralen Kustodie der Universität Göttingen. Das Forschungsprojekt wurde von der VolkswagenStiftung gefördert.

Zu sehen war die Ausstellung vom 14.7.-14.10.2022 im Freiraum des Forum Wissen in Göttingen.
Vom 8.5.-20.6.2024 wird die Ausstellung in adaptierter Form in der Schule des Sehens der Universität Mainz präsentiert. https://www.ub.uni-mainz.de/de/TUMO

Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin
Projektleitung, HTW: Prof. Dr. Susan Kamel
Kuratorin der Ausstellung, HTW: Susanne Wernsing
Studentische Mitarbeiterin, HTW: Runa Hoffmann
Gestaltung und Produktion: Wolfgang Matzat Berlin
Grafik: arc, Berlin
Illustrationen: Christoph Worringer
Künstlerische Positionen: Kathy Jetnil-Kijiner, Sonya Schönberger, Khadija von Zinnenburg Carroll
Übersetzungen: Anke Mai, Franziska Füchsl
Lektorat: Evke Rulffes
Video-Untertitelung: Ulf Wrede creme-double Berlin
Intervention / Lesebereich: Moritz Baumeister, Johnny Ibraimo, Kieran Sattler, Johanna Strunge, Anna Louise Weßling von Göttingen postkolonial und Witzenhausen postkolonial.

Zentrale Kustodie der Universität Göttingen
Projektleitung: Dr. Marie Luisa Allemeyer
Wissenschaftliche Mitarbeit: Dr. Gudrun Bucher
Ausstellungsmanagement: Dr. Ramona Dölling
Restaurierung: Regina Klee, Cornelia Ripplinger, Winfried Feuerstein, Franziska Ries
Haus- und Medientechnik: Andreas Bresler, Christof Degenhard

Für die wissenschaftliche Begleitung des Forschungsprojekts danken wir: Prof. Dr. Demetrius Eudell, Dr. Martha Fleming, Dr. Dominik Hünniger

Die Ausstellung im Forum Wissen der Universität Göttingen wurde gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sowie des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK).

Technische Betreuung:
Frank Dührkohp
Verbundzentrale des GBV (VZG)
Platz der Göttinger Sieben 1
37073 Göttingen
Tel.: +49(0)551/39-10405
E-Mail: frank.duehrkohp@gbv.de