We will ’Ulu. We will grow

Die Videoinstallation ist eine künstlerische Recherche zu den Brotfruchtbäumen auf der Hawai’ianischen Insel Kaua’i. Die Brotfrucht erreichte die Inseln als sogenannte Kanu-Pflanze mit den ersten polynesischen Siedlern und ist wichtiger Bestandteil der traditionellen Agroforstsysteme. Die Bäume sind langlebig und tragen bereits drei bis fünf Jahre nach ihrer Pflanzung Früchte. Sie produzieren mit minimalem Arbeits- oder Materialaufwand eine Fülle von Nahrungsmitteln und gedeihen unter unterschiedlichen ökologischen Bedingungen. Die Installation erscheint wie eine teil- nehmende Beobachtung von Expert:innen, die sich für die intensive Anpflanzung und Wiedereinführung der Brotfrucht in den täglichen Speiseplan der Bevölkerung Hawai’is und des tropischen ‚Globalen Südens‘ einsetzen.

EN

The video installation is an artistic research focusing on the bread-fruit trees on the Hawai’ian island of Kaua’i. Breadfruit reached the islands as a so-called canoe plant with the first Polynesian settlers and is an important component in traditional agroforestry systems. Trees are long-lived, and begin to bear fruit in only three to five years. They produce an abundance of food with minimal input of labor or materials, and thrive under a wide range of ecological conditions. The installation reminds of a participant observation of experts dedicated to promoting an intensive cultivation of breadfruit and its reintegration into the daily diet of the populations of Hawai’i and of the tropical Global South.

We will ‚Ulu. We will grow.
Video: © Sonya Schönberger, 2022
Interviewpartner:innen / In conversation with
Noel Dickinson (Breadfruit Institute), Steffen Wild
(Kaua’i Breadfruit), Kaina Makua (Kūmano I Ke Ala),
Brian Yamamoto (Kaua’i Community College, Puhi)

Im Georg Forster Herbarium der Universität Göttingen lagern südpazifische Pflanzen, die bisher nur in der Botanik bekannt sind. Sie stammen aus James Cooks zweiter Weltumsegelung (1772—1775), an der Georg Forster (1754—1794) 17jährig als Zeichner teilnahm. Forster war nicht nur Reiseautor und Kulturanthropologe, sondern auch Naturforscher und Revolutionär. Seine botanischen Präparate, Zeichnungen und Publikationen folgen den Standards der Botanik, die im 18. Jahrhundert zur Wissenschaft wurde. Und sie verweisen auf das ‘indigene’ Wissen der polynesischen Gesellschaften, das dabei überschrieben wurde. 250 Jahre nach dem Aufbruch reflektiert die Ausstellung die Weltreisen im Kontext von europäischer Expansion, kolonialer Ausbeutung und hegemonialer Wissensproduktion. Und sie schlägt den Bogen zu den aktivistischen Protesten gegen die Expeditionsjubiläen 2019. 

Eine Ausstellung der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin FB 5 Kultur und Gestaltung Museumswissenschaften/Prof. Dr. Susan Kamel, kuratiert von Susanne Wernsing. Die Ausstellung ist das Ergebnis des Forschungsprojekts Sammeln erforschen an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin in Kooperation mit der Zentralen Kustodie der Universität Göttingen. Das Forschungsprojekt wurde von der VolkswagenStiftung gefördert.

Zu sehen war die Ausstellung vom 14.7.-14.10.2022 im Freiraum des Forum Wissen in Göttingen.
Vom 8.5.-20.6.2024 wird die Ausstellung in adaptierter Form in der Schule des Sehens der Universität Mainz präsentiert. https://www.ub.uni-mainz.de/de/TUMO

Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin
Projektleitung, HTW: Prof. Dr. Susan Kamel
Kuratorin der Ausstellung, HTW: Susanne Wernsing
Studentische Mitarbeiterin, HTW: Runa Hoffmann
Gestaltung und Produktion: Wolfgang Matzat Berlin
Grafik: arc, Berlin
Illustrationen: Christoph Worringer
Künstlerische Positionen: Kathy Jetnil-Kijiner, Sonya Schönberger, Khadija von Zinnenburg Carroll
Übersetzungen: Anke Mai, Franziska Füchsl
Lektorat: Evke Rulffes
Video-Untertitelung: Ulf Wrede creme-double Berlin
Intervention / Lesebereich: Moritz Baumeister, Johnny Ibraimo, Kieran Sattler, Johanna Strunge, Anna Louise Weßling von Göttingen postkolonial und Witzenhausen postkolonial.

Zentrale Kustodie der Universität Göttingen
Projektleitung: Dr. Marie Luisa Allemeyer
Wissenschaftliche Mitarbeit: Dr. Gudrun Bucher
Ausstellungsmanagement: Dr. Ramona Dölling
Restaurierung: Regina Klee, Cornelia Ripplinger, Winfried Feuerstein, Franziska Ries
Haus- und Medientechnik: Andreas Bresler, Christof Degenhard

Für die wissenschaftliche Begleitung des Forschungsprojekts danken wir: Prof. Dr. Demetrius Eudell, Dr. Martha Fleming, Dr. Dominik Hünniger

Die Ausstellung im Forum Wissen der Universität Göttingen wurde gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sowie des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK).

Technische Betreuung:
Frank Dührkohp
Verbundzentrale des GBV (VZG)
Platz der Göttinger Sieben 1
37073 Göttingen
Tel.: +49(0)551/39-10405
E-Mail: frank.duehrkohp@gbv.de